贺双卿 He Shuangqing (1715 - ?)

   
   
   
   
   

春从天上来梅花

Chun Cong Tian Shang Lai: Pflaumenblüten

   
   
自笑恹恹, Ich lächle über meine eigene Schwäche
费半晌春忙, War den halben Tag lang mit Frühlingspflichten beschäftigt
去省花尖。 Ich ging die Blüten auf den Zweigspitzen prüfen
玉容憔悴, Weißt du, für wen ihre Jadegesichter
知为谁添? Noch blasser geworden sind
病来分、 Seitdem meine Krankheit kommt und geht
与花嫌。 Bin ich wie die Blüten
正腊衣催洗, Im ersten Opfermonat müssen die Kleider dringend gewaschen werden
春波冷, Die Frühlingswellen sind kalt
素腕愁沾。 Es bereitet mir Kummer, meine weißen Handgelenke einzutauchen
硬东风、 Der strenge Ostwind
枉寒香一度, Weht den kalten Duft sinnlos für einen Moment herbei
新月纤纤。 Der Neumond ist so zart
多情满天, Leidenschaft erfüllt den Himmel
坠粉偏只累双卿, Doch das fallende Rosa belästigt Shuangqing nur
梦里空拈。 Im Traum habe ich sie vergeblich zwischen den Fingern gehalten
与蝶招魂, Mit den Schmetterlingen rufe ich nach ihren Seelen
替莺拭泪, Und wische den Pirolen die Tränen ab
夜深偷诵楞严。 Tief in der Nacht rezitiere ich heimlich die Surangama Sutra
有伤春佳句, Darin sind schöne Verse über Frühlingstrauer
酸和苦, Sauer und bitter
生死俱甜。 Leben und Tod sind beide süß
祝花年, Ich bete um ein Blütenjahr
向观音稽首, Verneige meinen Kopf vor Guanyin
掣遍灵签。 Und ziehe alle Orakel Lose